Wie kommt nachhaltiges Heizen unserem Klima zugute?

Nachhaltiges Heizen bahnt sich als eines der Themen an, die in den nächsten Jahren einen enormen Bedeutungszuwachs erleben werden. Grund dafür dürfte nicht zuletzt der Anstieg des allgemeinen Umweltbewusstseins sein, der wiederum auf die schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels zurückgeführt werden kann.

Klimawandel: Verzicht allein ist nicht die Lösung

In der Tat ist derzeit kaum ein Thema präsenter, als der fortschreitende Klimawandel. Bundesweit wird der Ruf nach einer umweltbewussteren Lebensweise immer lauter, bei weltweiten Klimaprotesten der Verzicht auf vermeintliche Selbstverständlichkeiten gefordert.

Doch wie verlockend die Vorstellung einer klimaneutralen Weltwirtschaft auch sein mag – wir müssen wir uns eingestehen, dass unser derzeitiges System den Verzicht auf bestimmte Dinge eben doch nur bedingt zulässt.

So lassen die Wohnverhältnisse der meisten wohl keine rein autarke Versorgung zu, noch können wir gänzlich auf die etablierten Infrastrukturen verzichten, welche die Weltwirtschaft momentan aufrechterhalten.

Ebenso wenig könnten wir auf die Beheizung unseres Wohnraums verzichten. Schnell würde es zu einer höheren Luftfeuchtigkeit kommen und möglicherweise sogar Schimmel an den Wänden entstehen.

Dieses Eingeständnis ist jedoch keinesfalls die Ausrede dafür, einfach so weiter zu machen, wie zuvor. Eher das Gegenteil ist der Fall! Mahamta Gandhi prägte einst ein Zitat, das hier kaum zutreffender sein könnte:

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

Mahatma Gandhi

Klimaschutz beginnt in den eigenen vier Wänden

Wer die allgemeinen Missstände beseitigen oder zumindest eindämmen will, schafft dies also zunächst, in dem er selbst etwas an seiner aktuellen Lebensweise ändert. Die Erkenntnis allein ändert aber selbstredend noch nichts an der tatsächlichen Situation. Vielen fehlt es schlichtweg an konkreten Handlungsempfehlungen.

Fragen wie diese sind keine Seltenheit:

  • Wie kann ich mich nachhaltiger ernähren?
  • Wie kann ich meinen Haushalt klimafreundlicher gestalten?
  • Warum sollte ich überhaupt nachhaltiger leben?

Auf letztere Frage können und möchten wir an dieser Stelle nicht eingehen, da wir der Meinung sind, dass es hier keine weitere Grundsatzdiskussion um Moral und Ethik braucht. Letzten Endes muss jeder seinen Lebensstil mit sich selbst vereinbaren und sich im Zweifel auch dafür verantworten können.

Während so ziemlich jeder eine Vorstellung einer nachhaltigen und umweltbewussten Ernährungsweise haben dürfte, sieht es hingegen beim Verständnis zum nachhaltigen Wohnen ein wenig anders aus.

Wir haben uns diese Tatsache zum Anlass genommen, uns im Rahmen dieses Artikels einmal näher damit zu beschäftigen, wie man über nachhaltiges Heizen im Eigenheim bereits einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten kann und inwiefern das sogar dem eigenen Geldbeutel zugutekommen kann.

Was ist nachhaltiges Heizen?

Bevor wir genauer auf die Vorteile des nachhaltigen Heizens eingehen, möchten wir zunächst klären, worum es sich hierbei überhaupt handelt.

Dafür wagen wir einen Blick auf die gegenteilige Seite. Vor nicht allzu langer Zeit heizte man noch hauptsächlich mit fossilen Energieträgern. Zu den weitverbreitetsten fossilen Heizstoffen zählen Erdgas und Öl.

Bei diesen Energieträgern handelt es sich jedoch um erschöpfliche Ressourcen, die auf unserem Planeten nur begrenzt verfügbar sind. Diese Tatsache rückt mit ihrem Verbrauch immer stärker in den Fokus. Die Reserven an fossilen Brennstoffen sollen aktuellen Schätzungen zufolge maximal noch 200 Jahre reichen!

Neben diesem Raubbau am Planeten ergibt sich eine weitere, folgenschwere Problematik: Mit der Verbrennung der fossilen Energieträger werden umweltschädliche Emissionen, allen voran eine Menge CO2 (Kohlenstoffdioxid) freigesetzt.

Welche Auswirkungen der ansteigende CO2-Anteil in unserer Erdatmosphäre hat, erleben wir bisweilen schon selbst – der Klimawandel ist im vollen Gange.

Nachhaltiges Heizen versteht sich als Antwort auf die eben genannten Probleme. So ist es einerseits der einzige Weg, der nach dem Aufbrauchen aller urweltlichen Heizstoffe eingeschlagen werden kann, andererseits eine sehr umweltschonende Art, die eigenen vier Wände mithilfe von erneuerbaren Energien zu beheizen.

Zu den erneuerbaren Energiequellen zählen die folgenden:

  • Wasserkraft
  • Windenergie
  • Bioenergie
  • Solarenergie

Insbesondere die Solarenergie wird für die nachhaltige Wärmeerzeugung bzw. -speicherung und Verwertung genutzt. Hierfür kommen beispielsweise Solarthermie-Anlagen zum Einsatz.

Auch wird vermehrt auf sogenannte Wärmepumpen-Systeme gesetzt. Vereinfacht gesagt wird sich hier die Wärmeenergie aus der Umwelt zunutze gemacht und mit ihrer Hilfe das Raumklima in Haus oder Wohnung beeinflusst.

Warum ist nachhaltiges Heizen so wichtig?

Auch wenn nachhaltiges Heizen bis dato (noch) nicht die einzige verfügbare Heizlösung darstellt, sollten wir uns schon jetzt über seine Vorteile im Klaren sein.

Das ist gerade deshalb so wichtig, weil die Aufrechterhaltung der Raumwärme über 70,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in privaten Haushalten ausmacht. Wie aus der folgenden Grafik hervorgeht, wird für das Beheizen der Wohnräume in etwa 47-mal so viel Energie benötigt, wie für deren Beleuchtung vonnöten ist.

Kreisdiagramm zum nachhaltigen Heizen
Energieverbrauch privater Haushalte 2017, Quelle: Energiesparen im Eigenheim – nachhaltig heizen mit Wärmepumpe und Co.

Damit lässt nachhaltiges Heizen andere Maßnahmen zum Energiesparen recht alt aussehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber nicht, dass weniger energieverbrauchende Leuchtmittel oder Haushaltsgeräte gar keine Daseinsberechtigung hätten.

Es ist letztlich die Summe aller getroffenen Vorkehrungen, die unsere Haushaltsnebenkosten am Ende des Jahres senken wird. Hierzu zählen übrigens auch bautechnische Vorkehrungen wie etwa eine hochwertige Innendämmung des Wohnraumes.

Nichtsdestotrotz ist es doch mehr als verwunderlich, dass heutzutage zwar fast jeder Energiesparlampen nutzt, keiner aber so recht etwas mit den Begriffen Wärmepumpe oder Solarthermie anfangen kann.

Tipp: Sich diesbezüglich schlau zu machen, ist grundsätzlich nicht verkehrt, da der Staat momentan allerhand Fördermöglichkeiten für nachhaltige energetische Sanierungen bereitstellt.

Um das Thema abschließend zusammenzufassen, möchten wir die Vorteile des nachhaltigen Heizens noch einmal kurz und knapp auf den Punkt bringen:

  • Nachhaltiges Heizen schont die Umwelt im Vergleich zum konventionellen Heizen mit fossilen Energiequellen.
  • Es ist zudem mit dem Erschöpfen der fossilen Brennstoffe die einzig verbleibende Möglichkeit, Raumwärme zu erzeugen.
  • Da die Heizkosten einen Großteil des Energieverbrauchs deutscher Haushalte ausmachen (über 70%), kann hier mitunter deutlich gespart werden.
  • Im Rahmen energetischer Sanierungen und Neubauten können unter Umständen Förderungen genutzt werden.

Wir hoffen nun, dass wir mit diesem Artikel dem ein oder anderen ein wenig näherbringen konnten, was nachhaltiges Heizen eigentlich ist und warum künftig kein Weg mehr daran vorbeiführen wird.

Mehr Informationen zum Thema nachhaltiges Heizen finden sich im kostenlosen Ratgeber
Energiesparen im Eigenheim„. Der Autor Prof. Dr. Clemens
Felsmann (Mitarbeiter am Lehrstuhl für Heizungs- und Raumlufttechnik an der
TU Dresden) teilt spannende Insights zu modernen Heizsystemen wie der
Wärmepumpe mit seinen Lesern und gibt exklusive Tipps für den Neubau mit
auf den Weg.

Hier geht’s zum Download: https://www.dein-heizungsbauer.de/ebooks/waermepumpe-ebook/