Wer erfand das Barbecue? Alles zur Herkunft des Grill-Trends

In unseren Breitengraden wird das Wort Barbecue (kurz: BBQ) im weitesten Sinne als Synonym für „Grillen“ eingesetzt. Das ist streng genommen aber falsch, da man mit diesem Begriff eine andere Art der Zubereitung beschreibt. Doch was genau ist denn jetzt eigentlich Barbecue? Und woher kommt dieser ungewöhnlich klingende Begriff? Wir klären auf!

Von Piraten und Hushpuppies

Das Wort Barbecue kommt von dem mexikanisch-spanischen Wort „barbacoa“, das sich wiederum von dem indigenen Taíno-Begriff „buccan“ ableitet. Damit bezeichneten die Taino-Indianer ein spezielles Holzgerüst, auf dem Fleisch über einem offenen Feuer zubereitet werden konnte.

Erstmalig fand das Wort „barbacoa“ 1526 in den Aufzeichnungen des berühmten Chronisten Gonzalo Fernández de Oviedo Erwähnung.

Danach verbreitete sich der Begriff als Synonym für die Zubereitungsmethode des langsamen Erwärmens von Fleisch im Rauch in der gesamten Karibik und selbst auf dem südamerikanischen Festland etablierte sich das Wort „barbacoa“ zunehmend.

Übrigens sind die spanischen, französischen und englischen Wörter für die Karibikpiraten „Bucanero“, „Boucanier“ und „Buccaneer“. Diese Wortschöpfungen gehen ebenfalls auf den Wortursprung „buccan“ aus der Taino-Sprache zurück.

In Mittel-/Südamerika – ungefähr in dem Gebiet des heutigen Mexikos – bezeichneten die spanischen Eroberer vor allem die Zubereitung von Fleisch in Gruben als barbacoa. Diese Zubereitungsmethode gilt als der Ursprung des Barbecues.

Vom ursprünglichen Barbecue zum modernen Grill-Trend

Bei modernen Smokern, in denen das Fleisch im Prinzip auf die selbe Weise zubereitet wird, bezeichnet man die große Garkammer bis heute als „Pit“ (Grube). Damit bezieht man sich auf das ursprüngliche Barbacoa.

Heute ist das Barbecue vor allem in den südlichen Staaten der USA verbreitet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff in der Gastronomie eingeführt und um 1920 kombinierte Warner Stamey als erster Gastronom die Südstaaten-Spezialität „Hushpuppy“ mit Barbecue.

Neben Fleischgerichten wie Steaks vom Angus-Rind lassen sich auch allerhand vegetarische Spezialitäten im beliebten Grill unter Rauch zubereiten.

Das Barbecue ist mittlerweile überall in den Vereinigten Staaten und auch in anderen Teilen der Welt eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Die Smoker sind weltweit zu echten Verkaufsschlagern geworden.

Zur Erklärung: Bei Smokern handelt es sich um spezielle Grills, bei denen die Speisen eben nicht direkt über dem Feuer gegrillt, sonder indirekt – durch heißen Rauch – gegart werden.

Wie funktioniert ein Smoker?

Bei einem klassischen Smoker wird das Fleisch auf ein Rost in der großen Garkammer gelegt und ein Feuer in der sogenannten „Side-Fire-Box“ entfacht. Diese Brennkammer ist seitlich und etwas nach unten versetzt an der Garkammer befestigt.

Der heiße Rauch, der durch den Garraum strömt und auf der anderen Seite meist durch einen Schornstein abgeleitet wird, gart die Speisen. Sehr große Fleischstücke können bei dieser Zubereitungsmethode bis zu 24 Stunden brauchen, bis sie richtig gar sind.

Tipp: Neben bekannten Grillgerichten wie etwa den Spare-Ribs lassen sich auch unkonventionelle Dinge im Smoker zubereiten. So kann man mit dem richtigen Rezept in der Räucherkammer sein eigenes Brot backen.