Möchte man dem Glauben schenken, was uns in Hollywoodfilmen als „normal“ verkauft wird, so scheint der beste Umgang mit einer Trennung darin zu bestehen, in endlosen Fressorgien Süßigkeiten und Eiscreme in uns hereinzustopfen, bis wir eines Tages wie durch ein Wunder von unserem Ex-Partner zurückerobert werden.
Happy Ends sind im echten Leben eher selten
Dass die Realität jedoch meist trauriger und deutlich schmerzhafter ausfällt, als es im Film gezeigt wird, dürften zumindest diejenigen wissen, die gerade eine echte Trennung durchleben oder diese in der Vergangenheit durchmachen mussten.
Sicher, auf ein Happy End hofft jeder. Aber spätestens, wenn die Frage Liebt er mich? ohne Zweifel mit „Nein“ beantwortet werden kann, sollte dringend eine Bewältigungsstrategie entwickelt werden.
Tipps für frisch Getrennte
Um den Trennungsschmerz so gering wie nur möglich zu halten, haben wir ein paar wertvolle Tipps für alle Frischgetrennten zusammengetragen. Der Fokus liegt insbesondere in der Ablenkung von der Trauer, wobei hier darauf zu achten ist, dass die Bewältigung nicht in die reine Verdrängung des Geschehenen ausufert.
Der beste Umgang mit einer Trennung gelingt in den meisten Fällen, wenn die folgenden Punkte beachtet werden:
- Oftmals ist es gegen die Einsamkeit hilfreich, Freunde zu treffen und gegebenenfalls mit Ihnen über die vorherrschenden Gefühle zu sprechen.
- Durch Sport rückt der seelische Schmerz zumindest zeitweise in den Hintergrund.
- Reisen schaffen neue Blickwinkel und die räumliche Abgrenzung zum Ex-Partner.
- Anstatt allein zu Hause zu sitzen und in Traurigkeit zu versinken, sollte man ausgehen und etwas Erleben.
- Schlechte Gefühle sollten grundsätzlich nicht mit Alkohol oder anderen Drogen betäubt werden
Außerdem sollte insbesondere in den ersten Wochen nach der Trennung der Kontakt zum Ex-Partner weitestgehend vermieden werden. Müssen Möbel oder andere Gegenstände aus der früheren gemeinsamen Wohnung abgeholt werden, können hiermit auch engere Freunde beauftragt werden.
Wer im Streit auseinandergegangen ist, hat nicht selten auch Sorgerechts- oder Unterhaltsangelegenheiten zu klären. Da diese unter Umständen bis vor Gericht gehen, ist es manchmal ratsam, seinem ehemaligen Partner schon frühzeitig einen Schritt voraus zu sein und einen Privatdetektiv auf den Ex anzusetzen. Insbesondere sollte dies in Betracht gezogen werden, wenn ein Vertrauensbruch die Beziehung beendet hat.
Der Trennungsverlauf in 4 Phasen
Bevor wir einen neuen Partner in unser Leben treten lassen, ist es ratsam, die vier Phasen einer Trennungvollständig durchlaufen zu haben.
- Die Schockphase kennzeichnet die ersten Tage bis Wochen nach einer beendeten Beziehung. Oftmals ist es so, dass man zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal realisiert, was wirklich passiert ist.
- Die zweite Trennungsphase ist gezeichnet von Traurigkeit, Enttäuschung und unter Umständen auch Wut auf den oder die Ex. Hier sollte besonders darauf geachtet werden, nicht zu sehr in Selbstmitleid zu versinken, sodass hoffentlich bald die dritte Phase erreicht wird.
- Mit Phase 3 des klassischen Trennungsverlaufs ist endlich eine Art Wendepunkt erreicht: hier lassen die negativen Gefühle langsam ein wenig nach und man besinnt sich wieder auf die schönen Dinge des Lebens.
- Emotional verarbeitet hat man die Trennung dann in Phase 4 des Trennungsverlauf. In der Regel sollte es nunmehr weniger schmerzen, alte Fotos anzuschauen und sich an die Momente in der gemeinsamen Vergangenheit zu erinnern. Nun kann sich endlich wieder auf das eigene Leben konzentriert werden und womöglich auch eine neue Beziehung eingegangen werden.
Das Gute im Schlechten sehen und aus Fehlern lernen
Statt in nie endender Verzweiflung zu versinken und sich allein für das Versagen der Beziehung verantwortlich zu machen, sollte man sich immer wieder bewusst machen, dass für das Ende beide Partner gleichermaßen verantwortlich sind – auch dann, wenn es augenscheinlich nicht der Fall ist.
Das Eingestehen eigener Fehler und der reflektierte Blick auf das, was in Gemeinsamkeit falsch lief, lehrt uns, wie wir es das nächste Mal besser machen können. Insofern sollte selbst in der tiefsten Trauer zumindest ein Quäntchen Gutes im Schlechten gesehen werden.