In den 90ern gab es bei uns eine Zeit, in der Skateboards total angesagt waren und jedes zweite Kind sich ein solches zu Weihnachten oder zum Geburtstag gewünscht hat. Der Trend, der nur teilweise als Sport verstanden werden kann und tief mit der amerikanischen Subkultur verwurzelt ist, verblasste über die Jahre ein wenig und wird bereits von einem ganz ähnlichen Brett mit Rädern abgelöst: dem Longboard. Doch gibt’s da überhaupt einen Unterschied?
Longboarding als besondere Form des Skatens
Seit mindestens einem Jahr sind Longboards auch hierzulande immer häufiger anzutreffen, sei es in Fußgängerzonen, Parks oder auf Sportgeländen. Obwohl in Wahrheit ungefähr genau so alt, gelten sie als Nachfolger des Skateboards, dessen Beliebtheit sich gegenwärtig fast nur noch auf Halfpipes und Skateparks beschränkt. Longboards, die in großer Auswahl angeboten werden, charakterisieren sich in erster Linie durch ein viel längeres Brett, das bis zu 150cm groß sein kann, und weit auseinander liegende Radachsen. Beides resultiert in ganz anderen Fahreigenschaften, die sich weniger für große Sprünge und Tricks in der Luft eignen, sondern ein besonders schnelles und wendiges Fahren ermöglichen.
Das längere Brett verfügt zudem über eine hohe Elastizität, dem sogenannten Flex, die dem Fahrer auch bei sehr hohen Geschwindigkeiten besonders guten Halt bietet. Gelenkt wird wie gewohnt durch das Verlagern des Körpergewichts auf die jeweiligen Achsen. In seiner Fahrweise gleicht das Longboard eher einem Snow- oder Surfboard als einem herkömmlichen Skateboard.
Mountainboarding – schon wieder was Neues?
Neuester Trend, der es im Gegensatz zum Longboard noch nicht nach Deutschland geschafft hat, ist das Mountainboarding. Ein Mountainboard ähnelt von der kürzeren Brettform wieder eher einem Skateboard, verfügt aber im Unterschied dazu über sehr große, luftbereifte Räder. Auch als Allterrainboard bezeichnet, sind Fahrer damit in der Lage, auch auf besonders unwegsamen Gelände zu fahren, was mit den kleinen Hartkunststoff-Rädern beim Skate- und Longboard bisher nicht der Fall war. Mountainboards haben auch keine beweglichen Achsen, sondern sind starr und besitzen eine äußerst stabile Fahrweise, die hohe Sicherheit garantiert.
Ganz neu – und damit wieder dem Snowboard besonders ähnlich – sind Bindungen, mit denen der Fahrer seine Füße auf dem Brett festschnallt und ebenfalls vorm Herunterfallen beim Überfahren von unebenen Boden geschützt wird. Mountainboards kaufen kann man in Deutschland bisher nur in auf Fun- und Trendsport spezialisierten Läden und Onlineshops. In solchen gibt es dann auch Zubehör wie etwa die Leash, eine Leine, die am Brett befestigt ist und deren anderes Schlaufenende der Fahrer für eine bessere Kontrolle in der Hand hält.
Höher, schneller, weiter: Kite-Mountainboarding
Die beliebteste Form des Mountainboardings ist die Kite-Variante. Hier wird ein Drachen über ein Seil am Brett befestigt und in die Luft gelassen, wodurch das Mountainboard an Fahrt gewinnt. Bei starkem Wind ermöglicht der Kite dem Board eine hohe Geschwindigkeit und lässt sogar meterhohe und -weite Sprünge zu, wobei das Brett durch die Schnallen fest unter dem Fahrer bleibt. Diese Form des Mountainboardings funktioniert im Grunde wie das populäre Kitesurfen, findet aber auf dem Land statt.