Zauber der Großstadt: Warum will eigentlich jeder nach Berlin?

Die Bundeshauptstadt zieht Menschen aus der ganzen Welt magisch an, denn keiner anderen deutschen Stadt wird so viel Internationalität, Vielfalt und Toleranz zugesprochen wie Berlin. Einheimische nennen sie liebevoll „die Stadt der vielen Dörfer“ und bei Zugezogenen dauert es nicht lange, bis sie von ihrem Kiez schwärmen. Doch warum will eigentlich jeder nach Berlin?

Arm, aber sexy: Berlin in Zahlen

Die Stadt der Currywurst und der Schrippe hat viel zu bieten. Sie lässt Platz für die Berliner Schnauze, die viele aus dem bodenständigen Norden oder konservativen Süden als erfrischend, manchmal als nervig, aber in jedem Fall als typisch für Berlin empfinden.

Allein durch ihre 3,76 Millionen Einwohner stellt die Hauptstadt andere Städte locker in den Schatten. Jedes Jahr wächst die Metropole um mehrere Tausend neue Einwohner. Ein ähnliches Bild zeichnen auch die Zahlen zum Tourismus: rund 27 Millionen Übernachtungen pro Jahr sind für die Metropole keine Seltenheit mehr. Da können andere deutsche Reiseziele wie die Ostsee nur schwer mithalten.

Der durchschnittliche Berliner braucht nicht den Luxus, wie er in anderen Großstädten zum Alltag gehört. Stattdessen bestimmt die typische kleine Altbau-Wohnung die Berliner Lebensart.

Obgleich diese Form der Bescheidenheit wohl bereits viele faszinieren dürfte, klärt dies noch immer nicht ganz, warum so viele Menschen nach Berlin ziehen möchten. Woher also rührt der Hype um die Stadt der Städte tatsächlich? Ist es womöglich ein besonderes Lebensgefühl, dass die Stadt den Neuankömmlingen verspricht?

Deshalb möchten alle nach Berlin ziehen

Im Radio sind es musikalische Vertreter wie Culcha Candela oder Peter Fox, die Lust auf die Hauptstadt machen. Vor allem im Song Schwarz zu Blau wird die Eigenart der Stadt deutlich:

Berlin frisst auf, nimmt den Menschen manchmal die Ruhe durch die geschäftige Hektik, das Gemütliche durch den vielen Müll und die Sicherheit durch einige Problembezirke.

Das Gute dabei: Alle drei Dinge kann man sich in einem der vielen mit Liebe geführten urigen Cafés oder Läden mit Retro-Mode, im Edelviertel Charlottenburg oder einer Kanufahrt auf der Spree zurückholen. Und die kreativen Schübe scheint man sich im Prenzlauer Berg zu holen, wo die Künstlerdichte besonders hoch sein soll.

Dieses Nehmen und Geben macht den Charme der Stadt und seiner Bewohner aus. Gleichzeitig schafft der geschichtsträchtige Hintergrund der Stadt einen spannenden Kontrast zu den modernen hippen Bewohnern. Die manchmal ruppigen Berliner muss man zu nehmen lernen. Aber Filme und Serien nehmen schließlich nicht umsonst die Hauptstadt als Kulisse.

Der Funke von Abenteuer, von einer Veränderung, die ständig eintreten und alles verändern kann, hängt in der Luft. Schließlich werden in dieser Stadt deutlich mehr Start-Ups aus der Taufe gehoben als anderswo. Die Medien sprechen schon von dem Silicon Valley in Europa.

Gleichzeitig sollte man sich nichts vormachen: Berlin hat auch seine Kehrseiten. Gerade die Randbezirke sind geprägt von Plattenbauten, von Armut und dem Kampf gegen die soziale Bedeutungslosigkeit.

Fazit: Berlin ist eine Typsache. Viele wollen hin, aber nur wenige bleiben ein Leben lang. Für die meisten der inländischen wie ausländischen Zugezogenen ist es eher eine aufregende Zwischenstation als der Ort zum Niederlassen und zum Sesshaftwerden.